Auf Zeitzeugensuche am „Güterwagon“ zwischen Vaterstetten und Baldham-Dorf. Der Filmregisseur Klaus Bichlmeier aus Vaterstetten ergänzt derzeit seinen Kinofilm „Zeitreise München“ um „historischen Tatsachen aus Vaterstetten“. Dazu führte er u.a. an den vergangenen Wochenenden mehrfach Interviews vor Ort durch. Heimpremiere des Films ist am 15. Dezember im Bürgerhaus Neukeferloh. Karten dafür gibt es ab sofort im Vorverkauf bei der VHS Vaterstetten.
Sein Film „Zeitreise München“ ist fast schon Kult. Derzeit ergänzt Klaus Bichlmeier den Dokumentarfilm um neue Beiträge, die sich auf seinen Wohnort Vaterstetten beziehen. Aufarbeiten will er u.a. die Dorfgründung Vaterstettens und die Entwicklung des Siedlungsgebiets am Rande der wichtigen Landstraße nach Wasserbug und der Bahnlinie, Zeitzeugen berichten aus der Kriegszeit und der Nachkriegszeit, als noch Fuhrwerke auf der Möschenfelder Straße verkehrten, bevor Vaterstetten zum Siedlungsschwerpunkt im Osten Münchens wurde. Dazu führt er seit einigen Monaten Interviews und Filmaufnahmen im Gemeindegebeit durch.
Viel mehr Geschichten hat der Autor entdeckt – oft zufällig. Bichlmeier: „Auf einem Flug von Singnapur nach München entdecke ich in einem englischen Magazin mehrfach den Namen Ernst Mach . Den kenne ich doch? Ja, täglich fahre ich an seinem Grundstück vorbei.,wenn ich von der Wasserburger Land Straße nach Vaterstetten abbiege. Und gleich kommt auch das Schild: hier wohnte Ernst Mach. Dieser Mann war Forscher und lehrender Professor an Universitäten. Er erforschte auch die Theorie des Überschalls , und Grundlagen der Relativitätstheorie. Sein berühmtester Schüler war Albert Einstein. Dieser beschrieb mit der Relativitätstheorie die Atombombe, die in USA nach seinem Angaben gebaut wurde. Führen die Anfänge der Wissenschaft zum Bau der Atombombe womöglich nach Vaterstetten?“ Bichlmeier versucht, in seinem Film die Antwort darauf zu finden. Gefunden hat er auch eine Zeitzeugin, die 1944 als Schulmädchen nach Vaterstetten kam. In den Kriegsjahren kletterte sie über den Zaun vom Mach-Grundstück, um sich dort mit Himbeeren auf dem Grundstück satt zu essen. . Da kam plötzlich der Sohn Ludwig Mach aus dem Haus und …“ .
Ein spektakuläres Projekt ist auch der Güterwagon, der zwischen Vaterstetten und Baldham auf seine Eröffnung als Museum der Eisenbahnfreunde Vaterstetten wartet. Bichlmeiers Film gibt Antworten auf die Fragen, warum hier eine Bahnlinie gebaut wurde und wie Zwangsarbeiter in Vaterstetten zum Bau der Linie eingesetzt wurden? Wo wohnten sie , wie lebten sie ? All diesen Fragen ging Klaus Bichlmeier nach. Auch der neue Bürgermeister von Vaterstetten , Herr Reitsberger , spricht im Film darüber. Auch der in Baldham lebende Abenteurer und Weltenbummler Schorsch Kirner ist in den Film eingebunden.
Zusätzlich zeigt Bichlmeier mit neuen Bildern, wie die Stadt München gegründet wurde, Beginnend zu einer Zeit , in der sich am heutigen Marienplatz München die Wildschweine noch ihre Hintern an den Bäumen wetzten , als in Purfing bei Vaterstetten schon die ersten Behausungen standen. Die Zeit-Reise zeigt Erstaunliches, Lustiges und Ernstes –von der Eiszeit bis heute.
Premiere ist am Sonntag, 15. Dezember, um 16 Uhr im Bürgerhaus Neukeferloh. Karten (12 Euro) können ab sofort bei der VHS Vaterstetten (Tel. 08106/359035