Am heutigen Donnerstag, 8. Mai, werden in Vaterstetten die neu gewählten Gemeinderäte vereidigt. Zudem werden in der öffentlichen Sitzung, die um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses beginnt, die stellvertretenden Bürgermeister gewählt und vereidigt. Hier dürften keine Überraschungen zu erwarten sein. Als 2. Bürgermeister steht der „ewige Zweite“, Martin Wagner so gut wie fest. Als Nachfolger von Wolfgang Will, der sich nicht mehr zur Wahl des 3. Bürgermeistes stellt, wird von der SPD das Vaterstettener SPD-Urgestein Günter Lenz (SPD) vorgeschlagen.

Wolfgang Will (li.) will nicht mehr: Als kleinen Dank für seine Arbeit als 3. Bürgermeister erhielt er in der letzten Sitzung ein Schmankerlpacket von Bürgermeister Georg Reitsberger. (Foto: B304)
Theoretisch ist bekanntlich alles möglich: So ist es denkbar, dass die Gemeinderäte im Zuge der anstehenden Sparmaßnahmen auf den Posten des 3. Bürgermeisters verzichten. Theoretisch ist auch vorstellbar, dass ein bislang noch nicht ins Rampenlicht getretener Gemeinderat seinen Hut in den Ring wirft und es zu einer Kampfabstimmung um den Posten des 2. und/oder 3. Bürgermeisters kommt. Ein solcher Kandidat ist aber nicht in Sicht.
Deshalb dürfte es heute Abend folgendermaßen ablaufen: Gewählt wird als 2. Bürgermeister der „ewige Zweite“, Martin Wagner (CSU), der das Amt bereits von 1989 bis 96 und von 2002 bis 2014 innehatte und 2013 nach der Wahl von Robert Niedergesäß zum Landrat die Amtsgeschäfte geführt hat. Bleibt die Frage, wer die Nachfolger von Wolfgang Will (FDP) antritt, der ankündigte, den Job des 3. Bürgermeisters an den Nagel zu hängen. Nachdem die Freien Wähler bekanntlich mit Georg Reitsberger den ersten Bürgermeister in Vaterstetten stellen, ist es um des lieben Friedens im Gemeinderat willen eher unwahrscheinlich, dass sie einen Kandidaten ins Rennen schicken. Bleiben Grüne und SPD. Letztere gingen vor wenigen Tagen aus der Deckung und verkündeten in einer Pressemitteilung, was die Spatzen in Vaterstetten schon seit längerem von den Dächern pfiffen: Günter Lenz wird heute Abend von der Vaterstettener SPD-Gemeinderatsfraktion für das Amt des dritten Bürgermeisters vorgeschlagen – und wohl auch gewählt werden. Das jedenfalls lässt die allgemeine Stimmung vermuten.
Wie viel erhalten die Stellvertreter?

Sieht so das künftige Vaterstettener Dreigestirn aus (v.li.): Günter Lenz, Georg Reitsberger und Martin Wagner? (Fotos: B304/privat)
Und trotzdem dürfte es heute Abend interessant, vielleicht sogar spannend werden: nämlich bei den letzten beiden Tagesordnungspunkten: Denn erstmals – so jedenfalls der Wissenstand des Autors dieser Zeilen – wird im öffentlichen Teil einer Gemeinderatssitzung in Vaterstetten über die Festsetzung der Entschädigung des ehrenamtlichen zweiten und dritten Bürgermeisters entschieden. Ein Thema das kurzzeitig auch im Bürgermeisterwahlkampf 2013 für Diskussionen sorgte, so warf die gescheiterte SPD-Bürgermeisterkandidatein Heike Tischler u.a. bei der Podiumsdiskussion aller Kandidaten die Frage auf, „warum die Gemeinde Vaterstetten dem ehrenamtlich tätigen zweiten Bürgermeister eine jährliche Aufwandsentschädigung im 5- stelligen Bereich zahlt”. Eine Antwort erhielt sie darauf nicht. Vielleicht gibt es sie ja heute Abend, vielleicht werden die beiden Tagesordnungspunkte aber auch kurzfristig in die nichtöffentliche Sitzung verschoben. Theoretisch ist alles möglich …