Seit Anfang Mai ist im Rathaus Haar eine Gast-Ausstellung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) über die Rolle der „Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit“zu sehen. Wer sie noch nicht besichtigt hat, muss sich sputen. Sie läuft nur mehr bis kommenden Donnerstag, 3. Juli.

Gemeinderarchivarin Kerstin Stahmann vor der Ortstafel, die eines der dunkelsten Kapitel der Anstalt Eglfing-Haar dokumentiert. (Foto: B304)
Die Ausstellung „ Im Gedenken der Kinder“ ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung der DGKJ mit dem menschenverachtenden Wirken von Kinder- und Jugendmedizinern undPädiatern während der NS-Zeit. Die Ausstellung wurde erstmals im September 2010 anlässlich einer Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) in Potsdam präsentiert und begleitete eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer der „Kinder-Euthanasie“. Die Ausstellung besteht aus 28 Tafeln mit Scans von Original-Schriftstücken, Fotografien und erläuternden Texten und beschäftigt sich u. a. mit der Arisierung und Gleichschaltung der Kinderheilkunde, Kinder als Opfer eugenischer Zwangssterilisation, dem der Beginn systematischer Krankenmorde 1939, Kindern und Jugendliche als Opfer verbrecherischer medizinischer Experimente und der Rolle der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar.
Geöffnet ist die Ausstellung noch bis 3. Juli zu den Öffnugnszeiten des Rathauses. Zusätzlich bietet das Gemeindearchiv Dienstag, 1. Juli um 19 Uhr noch einmal eine Führung außerhalb der Öffnungszeiten an.
Mehr in unserem Beitrag “Verdrängt, aber nicht vergessen” zur Eröffnung der Ausstellung im Mai 2014.