Der Christkindlmarkt in Baldham war hervorragend besucht. Der Marktplatz am Turm in Baldham scheint wie geschaffen für einen Christkindlmarkt. Wäre da nicht der allbekannte Nachteil des Platzes, der permanent um die Ecke pfeifende Wind, der den Besuchern und Standlbetreiber im wahrsten Sinne des Wortes durch Mark und Bein ging. Woher er kommt, weiß niemand, denn eigentlich herrschte am Wochenende laut Wetterbericht windtechnisch eine ziemliche Flaute. Und temperaturtechnisch lag das Wochenende noch im Plus-Bereich. Trotzdem war’s kalt, bitterkalt.

Bestens besucht war der erstmals auf dem Marktplatz am Turm in Baldham stattgefundene Christkindlmarkt. (Foto: B304)
Der Platz wäre für einen Christkindlmarkt super, sicherlich auch für einen Wochenmarkt – wenn nur der Wind nicht wäre, so die einhellige Meinung an den Verkaufsständen des diesjährigen „großen“ Christkindlmarktes in der Gemeinde Vaterstetten, der heuer erstmals am Baldhamer Marktplatz stattfand. Wer eine Bestätigung für den seit langem bekannten größten Nachteil dieses Platzes suchte, erhielt sie an diesem Wochenende „hautnah“. Bei den Besuchern kam der neue Platz super an. Und es kam viele, gefühlt mindestens genauso viele, wenn nicht sogar mehr als in den Vorjahren, als er nur an einem Tag am Bahnhofsplatz stattfand. Ob die Besucher allerdings tatsächlich bis zum offiziellen Marktende um 23 Uhr – dann wohl nur mehr an den Imbiss- und Glühweinständen – vor Ort waren, entzieht sich unserer Kenntnis. Denn der B304.de-Reporter hatte die wichtige Weisheit „Es gibt kein falsches Wetter, nur die falsche Kleidung“ nicht berücksichtigt. Obwohl er vorher in den selben Stiefeln, mit der selben Jacke und dem selben Schal mit seinem Hund auf freiem Feld eine Stunde spazieren war und sich, nachdem er sich zuhause kurz aufgewärmt hatte, wohlweislich noch zusätzlich mit Handschuhen und Mütze ausgerüstet hatte, flüchtete er am Samstagabend nach knapp einer Stunde vom Marktplatz, bevor der eisige Wind, der anscheinend jeden Winkel des Marktplatzes erreicht, ihn bis aufs Knochenmark schockgefrostet hätte.
Es sei am Samstagabend noch „gut was los gewesen“, erfuhr er dann am Sonntag. Und bis wann? Großes Schulterzucken, selbst an den Imbisständen, man habe nicht auf die Uhr geschaut und sei froh gewesen, endlich heim in die warme Stube zu kommen. Auch an den Verkaufsständen konnte uns am Sonntag diese Frage niemand beantworten. Man sei noch kurz auf einen Glühwein geblieben und dann ganz schnell heim. Verständlich nach mehr als acht Stunden – inklusive Aufbauzeit – im ständigen Wind. Und der erreichte wirklich jeden Winkel des Platzes. Und wie liefen die Geschäfte? Durchwachsen bis sehr gut, reichte die Bandbreite. Besser als früher, als der Christkindlmarkt nur an einem Tag stattfand, allerdings verteile sich der Umsatz jetzt eben auf zwei Tage. Das relativiere das Ganze. Aber es sei schon Okay, dass man den Christkindlmarkt nur mehr an einem Standort, dafür aber an zwei Tagen mache, so die überwiegende Meinung. Auch der Standort an sich sei nicht schlecht, wenn nur der Wind nicht wäre.
„Irgendwas muss sich die Gemeinde da einfallen lassen, vielleicht eine Glaswand auf der offenen Seite zum Bahnhof, dass das das nicht so reinzieht“, hörten wir nicht nur an einem Stand. Klare Ansage eines Standlbetreibers, der – wie er betonte – seit über einen Jahrzehnt auf jedem Christkindlmarkt dabei gewesen ist: Wenn sich da nichts ändere, mache er beim nächsten Mal in Baldham definitiv nicht mehr mit. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es wohl wäre auf einem Christkindlmarkt am Baldhamer Turm bei Minusgraden … .
Hier einige Impressionen vom Christkindlmarkt 2014 in Baldham
(Fotos: B304)