Fünf Jahre gibt es Vaterstettens Partnerschaft mit der kroatischen Stadt Trogir nun schon. Zur Feier dieses kleinen Jubiläums hatte sich der Partnerschaftsverein den als Tator-Kommissar Ivo Batić bekannten Schauspieler Miroslav Nemec eingeladen. Der gebürtige Zagreber, in seiner Jugend als „Miroslav Jugoslav“ gehänselt, präsentierte dabei sein gleichnamiges Buch. Der literarisch-musikalische Abend entpuppte sich als ein Feuerwerk an Anekdoten aus seiner Kindheit, Witzen und Liedern. Bei Nemec´ Jugenderinnerungen mag sich so mancher Besucher an seine eigene Kindheit erinnert haben.

Eine Vaterstettenerin aus Trogir mit einem Münchner aus Zagreb:
Branka Schröder holte Miroslav Nemec zum Jubiläum der Partnerschaft in ihre
Heimatgemeinde. (Foto: Ulrike Früchtnicht)
Die Aufgabe seiner jugoslawischen Staatsbürgerschaft, vom zuständigen Beamten verächtlich registriert, machte Nemec zunächst staatenlos und damit „gefühlt“ heimatlos. Wie groß war die Freude, als auf den sozialistisch-roten der grüße bundesdeutsche Paß folgte. Nachdenklich wurde er erst, als eben dieser grüne dann mit der Einführung der neuen Dokumente wieder rot wurde. Für Schmunzeln sorgte auch die Geschichte, wie der junge Miroslav seiner Mutter beichtete, Schauspieler werden zu wollen. „Mach das ruhig Junge“, so der trockene Kommentar der Frau Mama, „Dein Vater hat auch nicht viel verdient“.
Nemec, der sein Publikum vom ersten Satz an sofort im Griff hatte, war auch nach der Veranstaltung noch lange für seine Fans da, um sein Buch zu signieren oder sich fotografieren zu lassen. „Miroslav Nemec verkörpert auf sympathische Weise diese kroatisch-deutsche Art, die auch unseren Verein prägt“, brachte es Branka Schröder auf den Punkt. Sie selbst stammt aus Trogir und ist in gewisser Weise die lebende Klammer dieser Städtepartnerschaft. Aus Verbundenheit zu ihrer alten und neuen Heimat hatte sie großen Anteil daran, dass dieser Festabend in einem solchen Rahmen stattfinden konnte. In ihrer Funktion als Vorstandsmitglied ist sie vom ersten Tag an dabei, um Dalmatiner und Bayern zu Freunden zu machen. Die Lebendigkeit und Attraktivität der jüngsten Städtepartnerschaft Vaterstettens beweist, dass sich der Einsatz lohnt.